Europäisches Obdachlosenprojekt

Zweites Treffen in Marseille

Am 25. September 2014 haben sich in Marseille 50 Brüder und MitarbeiterInnen getroffen, die europaweit im Bereich der Obdachlosenhilfe tätig sind, um gemeinsam über « die neuen Gesichter der Armut in Europa » nachzudenken. Das Treffen ist Teil eines vom EU-Programm Grundtvig geförderten Projekts.


Vier Obdachlosenzentren der Barmherzigen Brüder haben im Rahmen dieses Projekts über das Brüsseler Europabüro des Ordens Finanzmittel von der EU erhalten, um sich in einer Bildungs- und Lerninitiative mit neuen Formen der Armut in Europa zu befassen. An der Initiative ist das Obdachlosen- und Resozialisierungszentrum Forbin der „Fondation Saint Jean de Dieu“ in Marseille mit den drei Obdachlosenzentren von Brescia (Italien), Barcelona (Spanien) und London (Großbritannien) beteiligt.


Das Treffen wurde von Dr. Carlo Galasso, Leiter des Brüsseler Europabüros, und Herrn Georges Kammerlocher, Leiter des Obdachlosenzentrums von Marseille, eröffnet. Ziel des Treffens war, neue Formen des Präkariats in Europa unter Einbindung der direkt Betroffenen zu studieren. Einen wichtigen Teil der Besprechungen bildeten Interviews, die im Vorfeld des Treffens mit Obdachlosen in den vier Ländern geführt und teilweise auf Video aufgezeichnet worden waren. Zweck der Initiative, die sich 2015 in England und Italien fortsetzen wird, ist, neue Strategien zur wirksameren Bewältigung neuer Armutsformen in Europa zu entwickeln. Entsprechende Vorschläge sollen dann an die zuständigen Stellen der Europäischen Union weitergeleitet werden.    


Der Ökonom Philippe Langevin, Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Aix-Marseille, hat das wirtschaftliche Umfeld der aktuellen Verarmung in Europa unter die Lupe genommen. Er sagte: « Wir haben es heute mit einem Präkariat zu tun, das nicht nur ein Geldproblem hat, obwohl es häufig nur unter diesem Gesichtspunkt gesehen wird, sondern bei dem Armut inzwischen viele andere Gesichter angenommen hat: Isolation, Krankheit, familiäre Zerrüttung, Depression… » Des Weiteren meinte der Wirtschaftsexperte: « Wir müssen neue Formen von Maßnahmen und Diensten des Gemeinwohls entwickeln, welche den Ärmsten ihre Würde fühlen lassen. » Die Teilnehmer des Treffens, so der Dozent zum Schluss, seien aufgerufen, « eine Ökonomie des Schenkens zu erfinden. Wir müssen von der Wohlfahrtsökonomie zu einer Ökonomie des sozialen Zusammenhalts übergehen (französisches Wortspiel: passer d‘une économie du bien à une économie du lien) und eine auf Vertrauen und nicht nur auf Leistung und Messbarkeit gegründete Gesellschaft fördern. Wir müssen neue Wege finden. Mit ihrem Projekt sind sie treibende Kräfte. »


Das nächste Treffen findet im März 2015 in London statt.

 
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